Foto: Indra Ohlemutz (Ausschnitt)
In seiner Sitzung vom 26. November 2019 hat der Senat beschlossen, der Kinderbuchautorin Dr. Kirsten Boie in Anerkennung ihrer schriftstellerischen Tätigkeit und ihres Lebenswerks die Ehrenbürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg zu verleihen.
Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Kirsten Boie ist eine außergewöhnliche Schriftstellerin. Seit mehr als 30 Jahren prägt sie die Kindheit junger Leserinnen und Leser mit Geschichten, die begeistern, bewegen und zum Nachdenken anregen. Ihre Bücher geben Kindern Orientierung beim Erwachsenwerden und den Mut, auch in schwierigen Situationen an sich selbst zu glauben. Ihr Engagement für die Leseförderung in Hamburg und in Deutschland verbindet sie in besonderer Weise mit dem Ziel des Hamburger Senats, Kindern durch frühe Sprachförderung, Lesen und Lernen einen guten Start in ihr Leben zu ermöglichen. Kirsten Boie ist eine herausragende Hamburger Persönlichkeit. Der Senat hat beschlossen, ihr für ihre Verdienste die Ehrenbürgerwürde der Freien und Hansestadt Hamburg zu verleihen.“
Kirsten Boie gilt als eine der profiliertesten und vielseitigsten deutschen Kinderbuchautorinnen. 1985 erschien ihr erstes Werk, seitdem hat sie etwa hundert weitere veröffentlicht. Zahlreiche davon sind in viele weitere Sprachen übersetzt worden. Boies Bücher und ihr Gesamtwerk wurden mit diversen renommierten Preisen bedacht, darunter 2007 der Deutsche Jugendliteraturpreis und 2008 der Große Preis der Akademie für Kinder- und Jugendliteratur. Dreimal war sie für den Hans-Christian-Andersen-Preis nominiert. Im Oktober 2011 wurde sie vom Bundespräsidenten mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.
Mit Hamburg ist Kirsten Boie eng verbunden. Sie wurde 1950 in Hamburg geboren, studierte hier und wurde Lehrerin an einem Hamburger Gymnasium. 1983 adoptierte sie gemeinsam mit ihrem Mann ein Kind. Bald darauf begann sie, Kinderbücher zu schreiben. Schon ihr erstes Buch, „Paule ist ein Glücksgriff“, wurde zum großen Erfolg. Es handelt sich dabei um eine Adoptionsgeschichte. Seitdem hat die Autorin in ihren Büchern immer wieder gesellschaftlich relevante Themen aufgegriffen. Der mehrfach ausgezeichnete Roman „Nicht Chicago. Nicht hier“, beschäftigt sich beispielsweise mit Jugendgewalt. Außerdem widmet sich Boie in ihren Geschichten auch hochaktuellen Themen wie Fremdenfeindlichkeit, Flucht oder Obdachlosigkeit.
Die Leseförderung liegt der Schriftstellerin besonders am Herzen. Im August 2018 hat Boie zusammen mit 26 Persönlichkeiten die Hamburger Erklärung „Jedes Kind muss lesen lernen“ initiiert, um eine bundesweite Diskussion zum Thema Leseförderung anzuregen. In den letzten Jahren hat sie außerdem unermüdlich an Schulen und Kindertageseinrichtungen für die Freude am Lesen geworben. Boies Engagement reicht weit über die Grenzen der Stadt Hamburg hinaus. Die von ihr gegründete „Möwenweg-Stiftung“ setzt sich dafür ein, Kindern im afrikanischen Swasiland ein besseres Leben zu ermöglichen.
In Anerkennung ihres Wirkens und aufgrund ihres langjährigen, nachhaltigen und persönlichen Engagements für die Stadt Hamburg entschied der Senat auf Vorschlag des Ersten Bürgermeisters, Dr. Kirsten Boie die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. Nach der Zustimmung der Hamburgischen Bürgerschaft soll die Ehrenbürgerwürde mit einem Festakt im Rathaus verliehen werden.
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